Die 6 größten Fehler, die ihr am Seetag machen könnt



Heute möchte ich euch verraten, was ihr an einem Seetag auf keine Fall machen solltet. Hier findet ihr die in meinen Augen größten Fehler an einem Seetag!

1. an der ersten Party die Lichter ausschießen

2. Zeitumstellung missachten

3. zu spät für eine Liege auf dem Pooldeck sein

4. sich die Nase brechen lassen

5. Schnuppertauchen bei Seegang

6. nicht verkleidet am Rosenmontagsball auftauchen


Was für ein Abend das gestern war, wir haben so viel Spaß gehabt auf der 90er Party. Aber wir haben auch sehr viel getrunken. Gewöhnlicherweise kann ich auf See mehr Cocktails trinken als an Land, das muss an der Seeluft liegen, denn ich habe nie wirklich einen richtigen Karter. Andere hingegen schon. Und somit sind wir schon an Punkt eins angelangt, was ihr niemals auf einem Kreuzfahrtschiff machen solltet. Die erste richtige Party an Bord ist bei eurer ersten Kreuzfahrt fatal. Ich kann euch so viele Beispiele nennen, die am ersten Abend sich so die Lichter ausgeschossen haben, dass sie am nächsten Tag keinen Schritt mehr vor ihre Kabine machen konnten. Liebe Grüße an dieser Stelle an meine Schwester. Oder es gibt so gute Parties an Bord, da zieht man erst die Schuhe zum tanzen aus und nimmt das Thema Seegang wörtlich und legt sich längs aufs Pooldeck, daraufhin wird man vom Barchef angesprochen, dass man seine Freunde doch bitte in die Kabine bringen soll. Ich oute meine beiden Mädels jetzt mal nicht. Lass euch nur gesagt haben, übertreibt es nicht auf der eurer ersten Poolparty. 

Uns geht es nach gestern gut. Gott sei Dank. Um neun Uhr wollten wir aufstehen, damit wir oben auf dem Pooldeck uns noch rechtzeitig eine Liege schnappen können und dort den ganzen Tag chillen können. Damit sind wir schon bei Fehler Nummer zwei und drei. Ich dürft auf keinen Fall die ständigen Zeitumstellungen missachten. Sonst ist es zu spät zu Frühstücken und ihr bekommt keine Liege. Auch empfehle ich euch euer iPhone nicht auf "automatisch" einzustellen, was die Uhreinstellung angeht. Denn auf See funktioniert das leider nicht. Somit sind wir heute nicht um neun Uhr aufgestanden sondern erst um zehn Uhr. Schöne Scheiße, ich mache den Fernseher auf unserer Kabine an, um zu checken wie die Liegensituation auf dem Pooldeck aussieht. Tja was soll ich sagen, überall liegen gelb-weiße Handtücher. Gut aber es hilft ja nichts, wir machen uns fertig und gehen nach oben. Kurz bevor wir die Kabine verlassen empfangen wir noch eine traurige Nachricht von zu Hause. Liebe Oma, wir hoffen dir geht es jetzt da oben gut und kannst jeden Tag zusehen was dein Lieblingsenkel jeden Tag so erlebt. Wir werden dich vermissen. 

 

Auf dem Pooldeck angekommen, pfeift uns ein unangenehmer Wind um die Ohren. Es ist richtig stürmig. Wir treffen auf Mum und Dad, die cleverer als wir schon früh genug aufgestanden waren. Wir setzen uns kurz zu den beiden und halten die Augen auf nach zwei freien Liegen. Der Wind ist heute richtig heftig. Das Schiff schaukelt sehr und alles fliegt über das Pooldeck was nicht festgebunden ist. Wir entscheiden uns ein Deck weiter oben nach zwei freien Liegen zu schauen, müssen uns aber festhalten, um die Treppe hochzukommen. Neben dem SPA Bereich finden wir eine verlassene freie Liege, diese schnappen wir uns direkt und legen schon mal unsere Sachen darauf ab. Wir laufen weiter nach vorne am Schiff. Kaum sind wir an der Spitze angekommen, kann ich kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen, weil der Wind so extrem stark ist. Mario geht vorneweg und verschwindet auf einmal hinter einer Glasscheibe ganz vorne. Ich sehe, wie er sich hinkniet und verstehe gar nicht was er da macht. Dann sehe ich wie er seine Sonnenbrille und seine Mütze wieder aufsetzt. Die ist ihm, als ich nach einer freien Liege geschaut habe, volles Rohr vom Kopf geflogen und rasent schnell in eine Glasscheibe geschleudert worden. So schnell konnte ich gar nicht kucken. Glücklicherweise hat die Mütze und die Sonnenbrille niemanden getroffen. Er kommt zurück zu mir und zeigt mir, dass seine Brille total verkratzt ist. Oh mann ist das ärgerlich. Da entdecke ich plötzlich eine gelbe freie Liege. Geil denke ich mir, stürze mich darauf und hebe sie an. Ich merke wie die Liege wie ein Segel den Wind auf nimmt und merke dass ich die Kontrolle darüber verliere. Damit sie nicht gleich auf irgendeinen Passagier geschleudert wird, versuche ich die Liege, die mir dauernd aus der Hand gleitet, zu drehen, damit der Stoffbezug nicht wie ein Segel wirken kann und ich wieder mehr Kontrolle über sie habe. Ich drehe mich minimal gegen den Wind und merke im Bruchteil einer Sekunde einen extrem heftigen Schlag voll ins Gesicht. Ich bin kurz wie erstarrt und realisiere dann, dass ich das Kopfteil der Liege volles Rohr ins Gesicht geschlagen bekommen habe. Durch den Wind hört mich niemand, wie ich schreie vor Schreck und auch Schmerzen. Meine Hand ist eingeklemmt in der Liege. Dann kommt mir Mario zur Hilfe als ich mich auf die Beine fallen lasse. Er hat überhaupt nicht mitbekommen, was passiert ist und befreit meine Hand aus der Liege. Es ist so laut durch den Wind, dass er gar nichts versteht was ich sage. Erst als ich zu ihm hochsehe und er mein Blut überall im Gesicht sieht, wird ihm klar was passiert ist. Er nimmt mir die scheiß Liege ab. Schnappt mich und bringt mich aus dieser krassen Windzone raus. Als wir etwas windgeschützter stehen, kommen die Leute schon zu uns geeilt, aber ich stürze mich einfach nur in Richtung SPA Bereich, raus aus dem Wind auf die Toilette. Es hatte sich schon bis aufs Pooldeck rumgesprochen, dass selbst meine Mama schon hochgerannt kann. Auf der Toilette musste ich den Schock erst mal verdauen und schaute mir mein Gesicht an. Mein neuer Pulli aus Orlando, alles war voller Blut. Und meine Nase und alles drum herum tat einfach nur weh. Nachdem wir alles abgewischt hatten, ging ich mit zu meinen Eltern auf die Liege. Mario holte mir Eis an der Bar. Im Anschluss gingen wir erst mal auf den Schock frühstücken. Liebe Kreuzfahrer da draußen bitte tut mir einen Gefallen und hebt nur ganz vorsichtig eure Liegen an, vor allem wenn es so krass stürmig ist. Es hätte noch weit aus mehr passieren können. Ich habe wahrscheinlich nur den Stoffbezug der Liege abbekommen und das gab schon einen schrecklichen Schlag, stellt euch vor, das Aluminium hätte mich getroffen. In diesem Urlaub habe ich nicht einmal meine Liege mehr umgehoben, das hat Mario für mich erledigt. Ich werde heute Mittag erst mal zum Schiffsarzt gehen, um checken zu lassen, dass mein Näschen nicht gebrochen ist. 

Ziemlich benebelt sitzen wir den ganzen Seetag auf zwei Stühlen, eine Liege haben wir nicht mehr bekommen, aber ehrlich gesagt, war es mir für heute auch scheiß egal. 

Später setzen wir uns erst mal an die Bar, um runterzukommen. Netterweise treffen wir dort Lara und Vilas, die wir gestern in der Anytime kennengelernt haben und haben ein schönes Gespräch mit den beiden. Immer mehr Leute kommen auf uns zu und erkundigen sich nach meinem Wohlbefinden, was ich total süß finde. Meine Nase wird obwohl ich sie gut gekühlt habe, immer dicker. Dummerweise steht heute um 15:00 unser Schnuppertauchen im Pool an, was wir brauchen, um in Amber Cove mit zum Tauchgang gehen zu dürfen. Ich glaube nicht, dass ich mit der Nase eine Taucherbrille tragen kann. Geschweige denn einen Druckausgleich hinbekomme. Nach dem Mittagessen gehen wir an die Tauchstation und wollen das Schnuppertauchen meinerseits absagen. Als wir dort keinen erwischen sagen wir an der Rezeption Bescheid. Die Dame fordert mich auf heute auf jeden Fall zum Schiffsarzt zu gehen, da so ein Vorfall meldepflichtig ist. Ich denke mir nur, klar die wollen ja auch Geld machen. Ist ja schließlich nicht günstig so ein Besuch im Hospital. Die Dame sagt an der Tauchbasis bescheid, doch die Jungs sagen, wir sollen trotzdem kommen und zumindest die Theorie mitmachen, ob wir dann mit in den Pool gehen, werden wir dann sehen. Überredet machen wir das so. Als wir um 15:00 an der Tauchbasis sind, bekommen wir erst mal unsere Ausrüstung zum Tauchen. Mir schlottern die Knie vor Aufregung. Als wir uns für den Ausflug zum Tauchen im Meer angemeldet haben, mussten wir einen umfangreichen Gesundheitsbogen ausfüllen, der mich alles andre als beruhigt hat. Man durfte darauf nichts mir JA ankreuzen, sonst hätte man entweder zum Schiffsarzt gemusst oder durfte nicht mittauchen. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich da überhaupt kein gutes Gefühl, da ich wirklich drei komplette Fragen mit NEIN beantwortet habe, die eigentlich ein JA waren. Da der Tauchgang aber auch ein Teil von Marios Geburtstagsgeschenk sein sollte, musste ich jetzt dadurch. Will ja schließlich diese Erlebnis mit ihm zusammen teilen. Nachdem wir ausgestattet sind mit Maske und Schnorchel, sitzen wir vor der Tauchstation auf der Treppe und hören Andi dem Tauchlehrer zu, wie er uns die Basics des Tauchens erklärt. Er kommt direkt auf mich zu und sagt, "ach du bist die Dame mit dem kaputten Näschen, lass mal sehen, ach das ist doch alles gerade. Das klappt schon", muntert er mich auf. Ich sage ihm direkt dass ich mir fast in die Hosen mache vor Angst. Ich war wirklich alles andere als entspannt. Aber Andi war super cool und so langsam habe ich vertrauen gefunden. Als wir das kleine Einmaleins des Tauchens kannten, ging es direkt nach oben in den kleinen AIDA Pool. Wir bekamen sau schwere Westen angezogen und waren die ersten, die in den Pool durften. Ich zitterte vor Aufregung. Der Pool war alles andere als ruhig, durch den Sturm schwappte das Wasser von der einen auf die andere Seite. Andi nimmt uns an der Hand und begleitet uns ins Wasser. Es ist wahnsinnig unruhig hier, was nicht gerade zu meiner Beruhigung beträgt. Wir gehen zum Ersten mal zusammen unter Wasser. Die Schnorchelmaske konnte ich ohne Schmerzen aufsetzen, aber trotzdem war ich gehemmt. Soweit so gut bis hier her. Ich konnte folgen, was er von mir wollte, doch der Pool mit seinen Wellen machte mir mega zu schaffen, als wir uns hinknien sollten und ich immer wieder weggeschwappt bin, fragte mich Andi in Tauchersprache, ob alles ok ist. Ich antwortete nein. Und ich hab mich auch alles andere als wohl gefühlt. Es war alles so eng und laut und ich wurde durch die Wellen hin und her gerissen. Andi sprach mit mir und merkte aber, dass ich noch nicht so weit war. Ich hab mich einfach nicht getraut und war viel zu unsicher mit allem und vor allem mit meiner Nase. Ich sollte am Rand warten bis er mit Mario durch war und dann war ich dran. Kaum war ich alleine und hab mich am Rand festgehalten hab ich gemerkt, dass das heute nix mehr wird. Ich wusste die anderen warteten noch außerhalb des Pools und ich halte hier den ganzen Verkehr auf. Kurz darauf zog ich meine Maske ab und brach den Schnuppertauchversuch ab. Klar war ich enttäuscht, aber heute sollte es einfach nicht sein. Mario hatte es aber gefallen und er war mega heiß darauf in Amber Cove im Meer zu tauchen. Leider dann ohne mich. Ich werde es ein andere Mal wieder versuchen, denn ich denke Tauchen ist schon was Besonderes, was ich mir nicht entgehen lassen will, auch wenn ich mega Respekt davor habe. 



Nach diesem aufregenden Tag machen wir uns erst mal zum Schiffsarzt, um herauszufinden, ob meine Nase jetzt gebrochen ist oder nicht. Als wir unten ankommen, begrüßt uns ein netter Krankenpfleger mit den Worten: "Ach von dir hab ich schon gehört, dann zeig mal her das Näschen". Er schaut es sich kurz an und sagt uns, dass sie ziemlich gerade aussieht und ob es denn noch sehr weh tut. Nach einem kurzen Austausch entlässt er uns wieder und rät uns, die Nase und das Gesicht weiterhin zu kühlen und es zu Hause noch mal beim Hals-Nasen-Ohren Arzt untersuchen zu lassen. Ich war überrascht, denn meine Vermutung, ich sollte zum Schiffsarzt, damit die Kohle damit machen, hat sich ganz und gar nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil ich kam mir richtig gut beraten vor. Im Anschluss geht es dann zum Abendessen und Bingo. Dabei habe ich immerhin eine kleine Glückssträhne heute, denn ich gewinne einen Cocktailgutschein beim kleinen Bingo, yippie. Anschließend gehen wir mit Vilas und Lara auf das Pooldeck, wo heute der große AIDA Rosenmontagszug stattfindet. Die AIDA Crew hat sich mächtig was einfallen lassen. Wie ein richtiger Rosenmontagsumzug werfen hier Astronauten aus dem Kennedy Spacecenter und kleine Minions Kamelle in die Menge und selbst einen Elferrat und Büttenreden gibt es hier. Und somit kommen wir zum sechsten und letzen Punkt, was ihr an einem Seetag falsch machen könnt. Das ganze Schiff ist faschingsgetreu verkleidet, naja nur wir nicht und somit kommen wir uns ziemlich doof vor. Ich glaube, hätten wir uns kostümiert hätte das noch ein schöner lustiger Abend werden können. Aber da wir ziemlich müde waren, sind wir relativ früh heute schlafen gegangen, damit wir morgen in Puerto Rico quietschfidel und topfit die Insel erkunden können. 



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